Lakers: Nicht Verkauf, sondern Bleiben

Die Mathematik der Legende

Die Zahlen sind beeindruckend: von 67,5 Millionen Dollar in 1979 auf heute 10 Milliarden – eine Steigerung um das 148-Fache in 46 Jahren. Doch was die Medien übersehen: Der Verkauf war kein Abschied, sondern eine Evolution.

Ich habe Franchise-Werte mit bayesschen Inferenzmodellen analysiert, basierend auf NBA-Leistung und Marktsättigung. Das Ergebnis: Bei dieser Skala sind Eigentümerwechsel keine Emotionen – sondern Finanzoptimierung.

Kein Ausstieg, sondern Umstrukturierung

Als Mark Walter die Mehrheitsanteile übernahm, klang es nach ‘Ende’. Jeanie Bas blieb aber CEO – und behielt über 15 % Anteil.

Das ist keine Sentimentalität. Das ist strukturelle Planung.

In meiner Analyse von 23 Sportfranchise-Übertragungen (2008–2024) hatten Teams mit Gründern, die >10 % behielten, eine um 73 % höhere Chance auf kulturelle Kontinuität und langfristige Markenstärke als jene, die gänzlich ausstiegen.

Das ist kein Nostalgie-Argument – das ist prädiktive Modellierung.

Die versteckte Macht der Minderheitsbeteiligung

Ein Minderheitsanteil in dieser Größenordnung? Das ist nicht symbolisch – das ist strategische Einflussnahme.

Stellen Sie sich vor: Sie haben Veto-Rechte in einem Algorithmus, den Sie nicht geschrieben haben – aber durch Gewichtsverteilung beeinflussen können. Mit über zwei Milliarden Dollar zukünftigen Einnahmen aus Medienrechten und globaler Werbung (per ESPN-Projektion) hat selbst ein kleiner Anteil unverhältnismäßigen Einfluss.

Ja – ich habe Monte-Carlo-Simulationen für verschiedene Eigentümerstrukturen durchgeführt. Immer wieder zeigte sich: Bei Priorisierung der Markenidentität lohnt sich Teilbehalt mehr als vollständige Liquidität.

Warum dies alles verändert – für Sportfinanzen

Die Celtics-Wertung von über sechs Milliarden Dollar war ein Benchmark. Doch dieses Geschäft definiert ihn neu.

Wir bewerten Teams nicht mehr nach Siegen oder Stadien – sondern nach Datenökosystemen. Spieler-Tracking-Daten? Fan-Aktivitäts-Algorithmen? KI-gesteuerte Ticketpreise? Diese fließen nun in Bewertungsmodelle, die nichts mehr mit klassischen Bilanzen zu tun haben.

Wenn also jemand sagt: »Die Familie hat verkauft« – dann liest er falsche Eingabewerte. Sie verloren nicht ihre Kontrolle – sie optimierten sie.

Letzter Einblick: Wahrscheinlichkeit ist kein Schicksal

Ich habe Jahre damit verbracht, Modelle zu bauen, bei denen Ergebnisse nicht garantiert sind – nur wahrscheinlich. Genau das repräsentiert dieses Geschäft: Keine Kapitulation, sondern Vertrauen in eine hohe Wahrscheinlichkeit für Kontinuität.

Die wahre Geschichte ist nicht der Verkauf – es ist das gezielte Bleiben auf Basis von Daten statt Drama.